Wamena
Als sie morgens um halb sieben Merauke mit
einer kleinen Merpatti Cargo Maschine von der Piste
nach Ewer abhoben, waren sie noch voller Übermut,
denn bis jetzt keine Verzögerung. Die Maschine aus
den späten Sechzigern hatte schon viel durchgemacht,
was man an den Ausbesserungen sah. Die Propeller
waren noch vorhanden
waren und so gingen sie davon aus, dass es dieses
Flugzeug bis
Ewer schaffen würde. Das Cockpit noch im Stil
der 60.ger Jahre war stark abgenutzt. Bei diesen
alten Flugzeugen war die moderne Technik noch nicht
angekommen. Sie
flog im Sichtflug in einer Höhe von ca. 2000 Metern. An den Sitzen befanden
sich statt Sicherheitsgurte nur dicke Hanfseile
zum "Festbinden". Der hintere Teil
des
Frachtraum war im Heckbereich mit einem starken
Gumminetz versehen für Gepäck und lebende
Fracht. Nachdem
die Tür geschlossen war, liefen die Propeller
qualmend und knatternd zur ihrer Höchstform
auf für den Start. Mit Erreichen der Betriebstemperatur wurden
sie
ruhiger und nach dem Abheben hörte man nur noch ein gleichmäßiges
Rauschen und Brummen. Noch müde von
der kurzen Nacht döste Jay ein. Er wachte nicht mal
auf, als die eingesperrten Tiere im Heck ihre Angst
laut verkündeten. Riesige tief unter dem Rumpf liegende
Wolken versperrten am Anfang die Sicht auf die
Landschaft. Nach knapp
einer Stunde kippte die Maschine plötzlich seitlich ab, so dass
es einige Mitreisende schreiend aus den Sitzen fielen. Sollte das schon der
Landeanflug sein? Durch das laute Geschreie
wachte Jay auf, blickte aus dem Fenster und sah den
Grund des der Querlage da aus
einem Propeller
eine graue Qualmwolke hinter sich herzog. "Er dachte
die haben wohl
das Flugzeug nicht
gewartet und müssen sich nun mit einem Triebwerk
begnügen". Die Reaktion der Piloten war
sehr gut denn sie brachten es schnell wieder in die
Horizontale. Sein Kumpel wollte sich nun nicht mehr auf die Piloten
verlassen und verglich ihre Landkarten mit der erkennbaren
Landschaft. Er fand heraus, dass sie sich in der
Nähe vom Ewer Landebereiches befinden mussten da diese in
der Karte eingezeichnet war. Doch die Piloten
machten keine Anstalten die Landung einzuleiten. Plötzlich sprang
er von seinem
Sitz, ging schnellen Schrittes ins Cockpit und
deutete auf seine Karte. Er versuchte den
Piloten klar zu machen, dass sie sich in der Nähe
des Landebereiches befanden. Die Piloten schienen nach
einiger Zeit sein Geplapper zu verstehen, verglichen
ihre Flugroute mit seiner Landkarte und den
Instrumenten ab. Mittlerweile hatte auch das
Husten des Motors aufgehört und der Propeller
drehte sich von der Knechtschaft losgelöst im
im Wind munter weiter. Nachdem sich die Hirne unter
den schwarzen Krausköpfen einig waren, legten sie
die Maschine in eine Kurve, senkten den Bug und
stießen durch den nur noch dünnen Wolkenschicht, dem
sich abzeichneten
Grün des Dschungels entgegen. Sein Begleiter saß mittlerweile
in Schweiß gebadet wieder auf seinem Platz und
faltete die große Karte zusammen, während Jay
entspannt der Landung
entgegensah……
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